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Das Valerische Imperium


Geschichte

Die Stammlande der Menschen finden sich rund um das Valerische Meer, welches von mehreren grossen und unzähligen kleinen Inseln von den Äusseren Ozeanen abgetrennt wird. Nur etwa ein Dutzend schiffbare Zugänge gibt es, von der breiten Dercendasee im Süden bis zur schmalen Nebelpassage im Nordwesten, und sie alle werden von den Menschen der Valerischen Inseln bewacht. Schon vor Hunderten von Jahren entwickelten sich Städte entlange der Inneren Küste, und bald erwuchsen daraus die ersten Königreiche. Das mächtigste von ihnen entstand auf der grössten Insel, auf Orokul im Südosten. Doch vor etwa 500 Jahren übernahmen in Orokul die Nekrokraten, finstere Totenbeschwörer von grosser Zauberkunde, die Herrschaft, und sie begannen, ihre Macht über das gesamt Valerische Meer auszudehnen. Im Laufe der Jahrzente eroberten sie immer grössere Gebiete, und bald schien es, als würde bald ganz Valerien unter ihre grausame Tyrannei fallen.

In Tirensis herrschte damals der grosse König Abduramas der Weise, der als Erster erkannt hatte, welches dunkle Schicksal nicht nur seinem Land, sondern allen Inseln drohte. In langen Jahren kluger Diplomatie schmiedete er ein Bündnis der mächtigsten nördlichen und westlichen Inseln wider Orokul und begründete so die Valerische Allianz. Sie wurde nicht von einer einzigen Insel oder gar einer einzigen Stadt dominiert wie alle früheren Reiche, sondern vom Senat regiert, in dem jedes verbündete Volk vertreten war. Die erste Versammlung des Senats auf der zuvor unbedeutenden Insel Valeor bezeichnet den Ausgangspunkt unserer Zeitrechnung.

Mit geeinten Kräften gelang es der Allianz, der weiteren Ausehnung der Macht der Nekrokraten Einhalt zu gebieten. Der Krieg wider Orokul aber kam nie ganz zum Erliegen, und mit der Zeit schlossen sich alle freien Gebiete der Inneren Küste der Allianz an. Die Vision des Abduramas brachte nicht nur Schutz vor den Nekromanten, sondern auch Wohlstand und Frieden unter den Menschen.

Als aber nach über 200 Jahren die Gefahr durch die Nekrokraten zu schwinden schien, begann die Einheit der Allianz zu bröckeln, und der Senat wurde zunehmend von inneren Streitereien blockiert. Vielleicht war diese Uneinigkeit gezielt von Orokul aus gestreut wurden, griffen doch die Untoten im Jahre 249 in unerwarteter Stärke mehrere Gebiete der Allianz an. Mächtige Städte und alte Reiche fielen vor ihrem Ansturm, als die einstigen engen Verbündeten jeder für sich alleine kämpften. Nichts schien den endgültigen Triumph der Totenherren noch aufhalten zu können, und grausam wüteten ihre Schergen unter den Unterworfenen.

Rettung kam aus unerwarteter Richtung: Carvall, ein junger Adliger aus der unbedeutenden Familie Linthoc, hob Truppen aus in den wenig einflussreichen Provinzen im Inneren der grösseren Inseln, denen die Feldherren Orokuls bisher keine Aufmerksamkeit geschenkt hatten. Unter dem Zeichen des Tritheons – daher die Bezeichnung „Dreizug“ - führte Carvall dieses Heer zuerst an die Innere Küste und dann überraschend nach Orokul selbst. Dieses scheinbar aussichtslose Unterfangen trug dank Carvalls militärischem Genie unerwartete Früchte: Im Jahre 255 wurde der letzte Nekrokrat hingerichtet von den Soldaten des Dreizuges, und das Reich Orokul zerbrach endgültig.

Der Allianz aber drohte ein ähnliches Schicksal. Da die Gefahr, welche als letztes die Provinzen Valeriens zusammengehalten hatte, nun gebannt war, sprachen sich mehrere einflussreiche Senatoren für eine Auflösung der Allianz aus. Carvall führte die Partei jener an, welche auch weiterhin den Nutzen einer geeinten Menschheit erkannten. Als klar wurde, dass dieses Ziel nicht auf diplomatischem Weg erreicht werden konnte, griffen beide Seiten zu den Waffe. Ein Bürgerkrieg entbrannte, der bereits nach wenigen Monaten zugunsten Carvalls entschieden war. Um der lähmenden Uneinigkeit des Senats vorzubeugen, schuf er ein Amt, welches über die Einheit des umbenanten valerischen Reiches wachen sollte. Im Jahre 257 wurde Carvallus zum Imperator erhoben.

Seither teilten sich Senat und bisher 6 Imperatoren die Herrschaft, wobei sich die Machtverhältnisse zwischen den beiden immer wieder verschoben. Das Imperium dehnte sich weiter aus, wobei nun auch Länder mit Gewalt unterorfen wurden. War es einst von Abduramas festgelegt worden, dass kein Volk zum Anschluss an die Allianz gezwungen werden solle, so verfolgte das Imperium nun eine aggressive Expansions, bis es sich über alle Gebiete der Valerischen Inseln erstreckte.

Im Jahre 317 gründete das Imperium die erste Kolonie im Grenzgürtel. Hier hatten sich bereits viele niedergelassen, welche der Herrschaft des Imperiums entkommen oder einfach ein neues Leben beginnen wollten. Diese Siedler hatten sich sowohl auf zuvor unbewohnten Inseln wie auch in den verlassenen Elfenstädten eine neue Heimat geschaffen. Wenig überraschend kam es schnell zu Spannungen zwischen dem Imperium und den früheren Siedlern, vor allem jenen in Golotha, das von Flüchtlingen aus Orokul gegründet worden war und offen Nekrormantie anwandte. Diese Duldung der Nekromanten durch die lose Föderation der kleinen Staaten des Grenzgürtels löste letztlich auch den Krieg aus zwischen Imperium und Föderation – zumindest behauptet dies das Imperium. Der Krieg endete 324 mit dem Sieg des Imperiums bei Eschaton.

Das Imperium heute

Der gegenwärtige Imperator ist Tortalik, ein kränklicher Knabe von 9 Jahren. Bis zu seiner Volljährigkeit wird seine Macht von seiner ehrgeizigen Mutter und ihren Brüdern ausgeübt, doch sehen sie sich dabei erbittertem Widerstand durch den Senat gegenüber. Dieser hat in den letzten Jahren wieder deutlich an Einfluss gewonnen: Viele ehrgeizige junge Adlige sichern sich ein Amt als Gouverneur oder Militärpräfekt in einer eroberten Provinz, um diese dann während ihrer Amtszeit skrupellos auszupressen. Den so erworbenen Wohlstand und Einfluss verwenden sie dann, um ihre Stellung in Valeor auszubauen. Dies hat dem Ansehen des Imperiums in den äusseren Provinzen und im Grenzgürtel sehr geschadet.

Die inneren Provinzen rund um das Valerische Meer haben noch die gleiche Staatsform wie zu ihrem Eintritt in die Allianz. Vier Fünftel des Senats rekrutieren sich aus den Adligen dieser Länder. Die äusseren Provinzen, wozu auch die unterworfenen Siedlungen im Grenzgürtel zählen, werden nicht als reif genug angesehen, sich als vollwertige Mitglieder in die Allianz einzubringen. Deshalb entsendet der Senat in jede von ihnen einen Gouverneur, dem die zivile Verwaltung obliegt, und einen Militärpräfekten, der für die Verteidigung der Provinz zuständig ist. Oft herrscht zwischen diesen beiden Statthaltern erbitterte Konkurrenz.

Das Militär ist zweigeteilt in Flotte und Heer. Zwischen diesen beiden Kontingenten besteht grosse Rivalität, wovon die Föderierten in den ersten Kriegsjahren profitieren konnten. Sie wurde zurückgestellt während der zweiten Hälfte des Krieges, ist aber nun erneut entflammt. Da sich nun Admiräle und Generäle um die lukrativsten Präfekturen streiten, hat diese Rivalität eine zunehmend erbittere Qualität gewonnen. Die Flotte ist im Grenzgürtel besonders verhasst, da sie Zölle erhebt und Männer in den Dienst presst. Die Legionen des Heeres hingegen haben mehrmals bewiesen, dass sie es ernst meinen mit ihrem Auftrag, die Provinzen gegen äussere Gefahren zu verteidigen. Ihnen wird deshalb zumindest widerwilligen Respekt gezollt.

Während es im Imperium verboten ist, einen Bürger wider seinen Willen zu versklaven, gilt kein solches Gesetz für andere Menschen. Viele Bewohner des Grenzgürtels wurden deshalb während und nach dem Krieg in die Sklaverei gezwungen. Nun, da die einstigen Föderierten als Bürger der neuen Provinzen gelten, haben die Sklavenjäger des Imperiums begonnen, nach neuen Sklavenquellen zu suchen, doch manchmal verschwinden auch heute noch Bewohner der ärmsten Stadtviertel oder gar ganze isolierte Dörfer, um dann auf einem Sklavenmarkt etliche Seetage später wieder aufzutauchen. Die gefürchtetsten Sklavenhändler sind jene der Imperialen Grenzgürtelshandelskompanie.

Religion

Zu Abduramas' grössten Leistungen gehört auch die friedliche Schaffung einer gemeinsamen Religion. In langen theologische Diskussionen gelang es ihm, die Führer der drei grössten Religionen des Valerischen Meeres davon zu überzeugen, dass ihre Glaubenssysteme sich nicht nur nicht widersprechen, sondern sich gar ergänzen. So entstand das Tritheon, eine Zusammenfassung dieser drei Religionen zu einer einzigen.

Während auch das Tritheon die Staatsreligion des Imperiums ist und von Missionaren in jeder Provinz verbreitet wird, so ist doch auch jeder andere Kult erlaubt, solange er zwei eherne Grundsätze nicht verletzt: Der erste ist, dass niemand, weder Mensch noch Gott, über dem Tritheon steht. Der zweite verbietet jegliche Form von Nekromantie, Infernalismus und Mentalismus. Über die Einhaltung dieser zwei Regeln wacht die Imperiale Inquisition. Während sich diese Institution grosse Verdienste im Schutz der Menschen vor schwarzer Magie erworben hat, ist in den letzten Jahrzehnten doch auch eine bedrohliche neue Strömung zu beobachten. Viele Inquisitoren haben begonnen, einer neuen Auslegung der ersten Regel zu folgen, die besagt, dass jeder sich dem Tritheon unterordnen müsse. Diese Fanatiker sehen jeden als Feind, der seinen eigen Glauben nicht bedingungslos der Hoheit des Tritheons unterwirft. Da viele Abweichler vor der Inquisition in den Grenzgürtel flohen, hat diese nun ihre Hauptaugenmerk auf die neuen Provinzen gerichtet.

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