Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


elementarmagie

Imperiale Elementarmagie


Die bekannteste magische Tradition Valeriens ist die Elementarmagie; tatsächlich denken die meisten Menschen beim Wort 'Zauberer' unmittelbar an einen pompösen Feuer- oder mysteriösen Wasserwirker. Die Elementarmagier verfügen über grossen Einfluss im Imperium; sie finden sich als Berater vieler Magistraten, in der Flotte und am imperialen Hof. Nur die wenigsten unter ihnen sehen sich in erster Linie als Gelehrte, wie es noch zu Zeiten Abduramas' der Fall war, sondern als Diener und Lenker des Imperiums; das Collegium Arcanum Elementarum in Trieston ist eine der einflussreichsten Institutionen Valeriens, und seine Angehörigen finden sich überall, wo die Geschicke des Imperiums gestaltet werden.

Die grundlegende Lehre der Elementarmagie besagt, dass alles im Diesseits aus fünf Elementen aufgebaut ist. Die Elemente sind unvergänglich und unwandelbar; sie mögen ihre Eigenschaften wie Lage, Verbindung oder Zustand, ihre sekundären Attribute, ändern, niemals aber ihr Wesen, ihr primäres Attribut. Das Manipulieren der sekundären Attribute ist die Domäne der Elementarmagie.

Es besteht unter den Elementarmagiern keine Einigkeit darüber, welches denn die fünf Elemente sind. Die klassische Schule des Collegium Arcanum Elementarum kennt die Elemente Feuer, Wasser, Luft, Erde und Geist; die Torcanische Schule, die in Valeor gelehrt wird und in letzter Zeit an Popularität gewann, kennt Feuer, Wasser, Luft, Holz und Metall. Daneben existieren etwa ein Dutzend weitere Schulen, manche von einem einzigen streitbaren Gelehrten vertreten. Allen gemein sind die Elemente Feuer und Wasser, während einige Elementarmodelle Luft durch Kälte ersetzen oder Bewegung, Dunkelheit oder Phosphor als Elemente kennen. Alle Schulen sind sich darin einig, dass es fünf Elemente geben muss und es unmöglich ist, die natürlichen Phänomene mit weniger Grundsubstanzen zu erklären.

Wenn auch jeder Elementarmagier zumindest die Grundlagen der Manipulation aller fünf Elemente kennt, so spezialisieren sich die meisten doch auf ein oder zwei Elemente. Eine verbreitete Auffassung besagt, dass jeder Effekt mit der Manipulation eines einzelnen Elements möglich ist, dass aber der Einbezug anderer Elemente den Zauber vereinfacht. Wasserwirken alleine kann etwa Nebel erzeugen, doch der gleiche Effekt kann leichter erzielt werden unter Einbezug von Feuer- oder Luftwirken.

Die Manipulation der Elemente ist häufig spektakulär – Feuerbälle, Nebel oder gar Erdbeben sind mögliche Effekte -, kann aber auch recht subtil wirken. So kann ein Feuerwirker das Feuer im menschlichen Körper manipulieren und so Fieber heilen oder verursachen; ein Luftwirker kann die Luft in seinen Lungen so verdichten, dass er länger von ihr zehren kann, und dadurch stundenlang unbeschadet unter Wasser bleiben.

Um ihre Zauber zu wirken, verwenden Elementarmagier Anrufungen und Symbole. In Wörtern und Zeichen lassen sich die Elemente und ihre sekundären Attribute abbilden; eine Manipulation der Abbildung wirkt dann auf die Realität zurück. Um einen neuen Zauber zu entwickeln, muss daher vor allem eine passende Repräsentation gefunden werden. Diese ist umso komplexer, je mächtiger der Zauber sein soll. Ein einfacher Zauber, etwa das Erzeugen eines Windhauchs, um eine Kerze zu löschen, mag nur einen kurzen Befehl und eine Handbewegung erfordern; das Rufen eines Erdbebens fordert eine stundenlange fehlerfreie Litanei, während der Erdwirker ein dichtes Runenmuster in den Boden ritzt.

Bei allem Ansehen, das die Elementarmagier geniessen, wird die Göttergefälligkeit ihrer Magie doch gelegentlich angezweifelt. Manche Priester und Scholaren glauben, dass Elementarmagie verbunden ist mit der Macht der Titanen; in einer kontroversen Schrift behauptete Magistra Vronka vom Collegium Arcanum Elementarum, beim Wasser- und Luftwirken gelegentlich eine ferne, doch mächtige Präsenz spüren zu können. Manche Elementarmagier geben mit grossem Zögern zu, dass auch sie eine derartige Präsenz schon wahrgenommen hätten, bestreiten dann aber heftig Vronkas Schluss, es handle sich dabei um den Leviathan und Belzhax. Auch ähnelt elementares Geistwirken bedenklich stark dem schwarzfrevlerischen Mentalismus. Insbesondere orthodoxe Priester Morenus und die Kirche Oduls bringen der Elementarmagie daher grosses Misstrauen oder gar offene Feindseligkeit entgegen. Andere Kirchenvertreter, vor allem die Anhänger von Epsis und Tallae sowie die Modernisten der Morenukirche, nehmen hingegen die Elementarmagie in Schutz.


Regeln

Ein Elementarmagier muss sich von Beginn an auf eine Schule festlegen, etwa auf die klassische oder die Torcanische. Er kann dann Zauber für jedes der entsprechenden fünf Elemente lernen, wobei jeder Elementarpfad eine eigene Zauberei darstellt. So hat etwa jeder Elementarpfad ein eigenes Attunement, sowohl ein temporäres als auch ein permanentes.

Manche Zauber sind einfacher zu wirken, wenn der Magier Kenntnisse von anderen Elementarpfaden hat. Dies wird dargestellt durch Synergy: In der Zauberbeschreibung können andere Pfade zusammen mit einem Wert angegeben sein; wenn der Zauberer aus diesen Pfaden Zauber kennt mit einer Summe an Intensity mindestens gleich diesem Wert, so wird beim Wirken des Zaubers die Intensity um 1 gesenkt, d.h. der Zauber ist leichter zu wirken. Dies hat keinen Einfluss auf die Erfahrungspunkte, die zum Erlernen eines Zaubers ausgegeben werden müssen.
Beispiel: Ein Feuerzauber mit Intensity 5 hat Synergy: Erde oder Luft 7. Wenn ein Elementarmagier auch z.B. einen Erdzauber der Intensity 3 und zwei Luftzauber der Intensity 2 kennt, so kann er den Feuerzauber mit Schwierigkeit 4 wirken. Um den Feuerzauber zu lernen, muss er allerdings trotzdem 5 Erfahrungspunkte aufwenden.

elementarmagie.txt · Zuletzt geändert: 2018/07/29 18:17 von 127.0.0.1