//garr-shikvar// (Hasshaut)
Aus „Sieben Jahren unter Orks“ von Reodgar von Courwyl:
„Die Orkin ist eine Kreatur von Hass und Bosheit, und umso älter sie wird, desto grösser wachsen in ihr Abscheu und Wut auf alle Welt. Der Ork fürchtet eine jede Orkin, und dies zu Recht, doch einige alte Orkweiber verbreiten gar grossen Schrecken: Jene haben gelernt, Hass und Wut, die sie in in ihrem Innern gesammelt haben, in der äusseren Welt zu manifestieren. Und in einem halben Jahrhundert oder mehr kann die Orkin Hass und Wut in einem Masse sammeln, welches sich kein Mensch ausmalen kann!
garr-shikvar nennt der Ork diese alten Weiber ebenso wie ihre Zauberei, und übersetzen will ich dies mit 'Hasshaut'. Dies ist eine treffende Bezeichnung, umgibt diese Hexen doch ihre Verderbtheit wie ein schrecklicher Mantel. Einmal nur sah ich eine Hasshaut; beinahe mit Händen meinte ich die lähmende Furcht greifen zu können, welche sie auf Schritt und Tritt verbreitete, und ich glaubte da all die Geschichten, die mir erzählt warden von der Macht der garr-shikvar. So sollen sie mit ihren Händen Blitze schleudern und gewaltige Sturmwinde rufen können. Starke Orken werfen sie zu Boden wie Puppen, und den tapfersten Arm lähmen sie mit drückender Furcht. All diese Hexerei nähren sie aus ihrer eigenen Bosheit und rufen sie hervor mit grässlichem Kreischen. Es ist das Orkisch eine Sprache gemacht nicht nur für Brüllen, sondern mehr noch für Kreischen.
Der Einfluss der garr-shikvar beruht allerdings nicht nur auf ihrer Hexerei, sondern auch auf ihrer Stellung in der Gesellschaft. Denn der Häuptling will sich ihre Kräfte zu Nutze machen, andere Orkweiber sie erlernen. Und geschickt versteht die garr-shikvar, dies auszunutzen. Für jeden gewirkten Zauber, für jeden gelehrten Spruch verlangt sie einen hohen Preis. Ganze Bruten warden bereits ausgelöscht als Gegenleistung, dass ihre ehrgeizige Mutter die Kunst der Hasshaut erlernen konnte.“