Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


sutekhs_gabe

Sutekhs Gabe


Aus den Lehren der Epsis:
„Lange hatte die Königin Epsis kämpfen müssen wider Sutekh, den Herrn der Ruhelosen Toten, doch endlich gelang es ihr mit des Herrn Morenu Hilfe, ihren finsteren Todfeind zu besiegen und zu bannen. Der abscheulich Fluch jedoch, den Sutekh in die Schöpfung brachte, endete nicht mit ihm, sondern blieb bestehen, und bis heute wird das Diesseits vom widernatürlichen Untod heimgesucht. Und des Herrn der Ruhelosen Todes hinterhältigstes Vermächtnis ist ein Krankheit, welche Sterbliche unbemerkt befallen mag und sich erst nach ihrem Tode zeiget, wenn sie sich aus ihren Gräbern erheben und ihre Hinterbliebenen heimsuchen. Deshalb ist es von grösster Wichtigkeit, dass ein jeder Sterbende gereinigt und ein jeder Tote beigesetzt werde mit den angemessenen Riten, und dieser heiligsten Pflicht solle jede Priesterin erfüllen zu jeder Zeit und für jedermann.“

Eine hinterhältige Krankheit ist Sutekhs Gabe, deren einziges bekanntes Symptom bei Lebenden eine Neigung zu Kopfschmerzen bei hellem Licht ist. Sie ist hoch ansteckend und wird schon bei Körperkontakt übertragen; manch einer realisiert sein ganzes Leben nichts von einer Ansteckung. Erst nach dem Tod wird die Krankheit offenbar, wenn der Befallene sich ein bis drei Tage später als Untotererhebt. Sutekhs Gabe verleiht dem Auferstandenen Bewegung für einige wenige Stunden – gerade genug, einen Lebenden zu finden und dessen Bewegung zu rauben.

Bei dieser Auferstehung kann Sutekhs Gabe auch einige Nebeneffekte verursachen; etwa jeder vierte Tote, der sich derart erhebt, ist grässlich entstellt, weit über die Auswirkungen der Verweseung hinaus. Manche verlieren die Gesichtshaut, andere werden grotesk aufgebläht. Einige wenige Wiedergänger besitzen gar ein drittes Auge auf der Stirn; man munkelt, es verleihe ihnen mysteriöse Kräfte.

Jeder Priester des Tritheons kennt Riten, um sowohl Lebende als auch frisch Verstorbene von einem möglichen Befall mit Sutekhs Gabe zu reinigen. In manchen Gegenden ist es üblich, sich mindestens einmal jährlich einem solchen Ritus zu unterziehen. Ist kein Priester in der Nähe, so werden Leichen verbrannt oder mit dem Gesicht nach unten beerdigt – sollten sie als Untote erwachen und versuchen, sich aus dem Grab zu befreien, so würden sie so in die falsche Richtung graben.

Da es recht einfach ist, die üblen Folgen von Sutekhs Gabe zu verhindern, erheben sich in friedlichen und geordneten Zeiten nur vereinzelt Untote ihretwegen. Anders sieht dies aus in Zeiten von Krieg, Hunger oder Seuche, wenn viele Menschen zugleich sterben und nicht angemessen gereinigt und beigesetzt werden. Weil ein Befallener die Krankheit auch nach dem Tod noch verbreiten kann, erheben sich dann auch unweigerlich die Opfer der ersten Untoten. Schon so manches von Dürre, Pest oder Krieg gebeutelte Land sah sich auch noch von einer wahren Flut von Zombies heimgesucht.

In Orokul war es einst Brauch unter den Adligen, sich gezielt mit Sutekhs Gabe zu infizieren und ein schwarzfrevlerisches Ritual durchzuführen, welches die Seele über den Tod hinaus an den Körper band und das Leben beendete: Die Auferstehung als Wiedergänger war die Konsequenz. Seit dem Sturz der Nekrokratie von Orokul ist das Wissen um dieses Ritual nicht mehr verbreitet, doch soll es immer wieder Nekromanten und andere Schwarzfrevler geben, welche auf diese Art zu verfluchtem Dasein über den Tod hinaus gelangen.

Es war schon länger bekannt, dass Sutekhs Gabe nicht nur Menschen befallen kann, sondern auch Elfen und Zwerge. Nach dem WAAAGHH! Ghortak zeigte sich zudem, dass auch Orks nicht immun sind dagegen: Als ihr Ansturm abgewehrt war, tauchten ganze Horden von von untoten Orks und Menschen gleichermassen auf. Manche Geschichten sprechen gar davon, dass auch gewisse Tiere von Sutekhs Gabe befallen werden können, Wale, Hunde und Affen etwa, und in den Gewässern westlich Jankipars soll ein untoter Riesenkraken sein Unwesen treiben.

sutekhs_gabe.txt · Zuletzt geändert: 2018/07/29 18:17 von 127.0.0.1